Schachgeschichte(n)

Ein Zufallsfund in „Deutsches Wochenschach und Berliner Schachzeitung“ vom 17.01.1909 auf der Seite 28 in der Rubrik „Mitteilungen aus der Schachwelt“:

Duisburg. Die Duisburger Schachgesellschaft feiert am 30.Januar ihr 20jähriges Bestehen. Der Vorstand ist derselbe wie im Vorjahr, ein Vorgabeturnier ist im Gange. Seit zwei Jahren erscheint in der hiesigen Rhein- und Ruhr-Ztg. eine von dem Verein (Herr Wessig) geleitete Schachspalte.

Die Zeitschriftenbände im Duisburger Stadtarchiv durften nicht mehr durchgeblättert werden. Man konnte sich nur Microfiches anzeigen lassen. Damit Schachnachrichten zu finden, war fast aussichtslos. Aber seit einiger Zeit sind die Ausgaben eines Tages als pdf-Datei einsehbar. Und seit kurzem gibt es auch eine Suchfunktion.

Diese Schachspalte erschien zum ersten Male am 21. Oktober 1907 in der Rhein- und Ruhrzeitung auf Seite #247. Sie wurde bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges fortgeführt. Der letzte Fund datiert vom 26.07.1914. Und hier ist sie, noch ganz klein, aber später wurde sie deutlich vergrößert mit der Kommentierung von Meisterpartien.

Das Diagramm (aus Lichess) in heutiger Darstellung:

Matt in zwei Zügen!

‚Kuddelmuddel‘

Wenn Sportfunktionäre keine klaren Entscheidungen treffen können oder wollen, sondern die Verantwortung Vereinen, Mannschaftsführern und ihren Mannschaften überlassen, was kommt da heraus? Zeit den §17 der NSV-Satzung anzuwenden?
Wir erinnern uns an die mindestens wöchentlich geänderten Vorschriften für unseren Spielbetrieb: Mal mit Maske am Brett, dann wieder nicht, dann vielleicht oder gemäß lokalen Vorschriften, ‚2G‘, dann ‚2G+‘, dann Ausnahmen für dreifach Geimpfte, aber abhängig vom Impfstoff – muß der gastgebende Verein drauf studieren?
In den Niederrhein-Ligen kann ein Verein jetzt ohne Einverständnis des Gegners den Kampf verschieben, auf welchen Termin auch immer der Spielausschuß irgendwann entscheidet – Ostersonntag oder Pfingsmontag wär‘ doch ‚mal ‚was ?! Und so sieht es dann mit den vierten Runden aus:

Verbandsliga: In Gruppe 2 spielen alle, in Gruppe 1 keiner!

In der Regionalliga so ‚halbe halbe‘

Verbandsklasse: ebenfalls so ‚halbe halbe‘ (Rückzug von Bayer Uerdingen)

Verpasste Chance – oder doch verpatzt?

Aus der Partie „Wilfried Haverkamp – Rainer Engels“ an Brett 7 des (leider verlorengegangenen) Verbandsligakampfes ‚Wermelskirchen – Meiderich/Ruhrort‘ am 23.01.2022 – die Stellung (aus Lichess) nach dem 15.Zuge von Schwarz:

Vorausgegangen waren die Züge:
1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 e6 5.Lg5 Sbd7 6.e3 Le7 7.Ld3 dxc4 8.Lxc4 b5 9.Ld3 a6 10.0-0 Lb7 11.Tc1 Tc8 12.De2 0-0 13.Tfd1 Db6? 14.Se5 Tfd8? 15.Se4 Te8
Schwarz hat zwei Dinge versäumt: den weißen Läufer auf g5 zu ‚befragen‘ (mit … h6) und frühzeitig den Vorstoß seines c-Bauern ( … c6-c5) durchzusetzen.
Ich habe eine Zeitlang überlegt. Bei dieser weißen ‚Batterie‘ im Zentrum muß doch eine kombinatorische Entscheidung möglich sein. Aber ich habe nicht durchgeblickt und mit Abtäuschen auf positionellen Vorteil (und letztlich Bauerngewinn) gespielt:
16.Sxd7 Sxd7 17.Lxe7 Txe7 18.Sc5 Tce8? 19.Dc2 Sf6 20.Sxb7 Dxb7 21.Dxc6 +-
Schwarz gab auch noch einen zweiten Bauern am Damenflügel auf:
21. … Da7 22.a4 g6 23.axb5 axb5 24.Lxb5 Tb8 25.b3. Und das spielte sich für Weiß (fast) wie von selbst.
Die Lichess-Engine (Stockfish 14+) brauchte nur Sekundenbruchteile für die weiße Gewinnkombination (mit Bewertung +7,1). Wie denn?

Niederlage der Ersten, aber weiter Tabellenführer der Verbandsliga

konnte Runde nicht auslesen!

Runde 4 am 23.01.2022 um 10:00 Uhr

Br.Rangnr.SV Wermelskirchen 1 -Rangnr.SG Meiderich/Ruhrort 1 4,5 : 3,5
11Mohaupt, Sascha-1Trapp, Jörg1 : 0
24Schönfelder, Felix-2Titzhoff, Frank+ : -
35Krienke, Matthias-3Schmidt, Alexander1 : 0
46Poetsch, Matthias-4Zielinski-Backens, Werner1/2 : 1/2
57Schäfer, Patrick-5Leers-Fischer, Hans0 : 1
61003Stetinger, Waldemar-7Meinert, Thomas1/2 : 1/2
71004Engels, Rainer-1001Haverkamp, Wilfried0 : 1
817Paradies, Heinz-Born, Nicola1/2 : 1/2

Nur zu siebt anzutreten, ist Sch….! Hat zweimal funktioniert, heute aber nicht mehr. Andreas mußte kurzfristig absagen. Ersatz fand Thomas in der Kürze der Zeit nicht mehr. Aber auch sonst lief einiges schief. Thomas ließ seinen Gegner in ein Dauerschach entwischen. Jörg machte das Zentrum dicht. Sein Gegner war mit dem Angriff am Königsflügel schneller. Alexander überschritt sehr unglücklich seine Bedenkzeit. Da reichten Hans‘ und Wilfrieds Siege und die Remisen von Werner und Nikola nicht mehr zum Ausgleich (oder Sieg)