Sieg im 4er-Pokal

Zum Start in den Dähnepokal ging es für unsere 1. Mannschaft gegen PSV 2.
Nicola hat am 4. Brett in gewohnt solider Art eröffnet mit einem Hang zu Aggressivität. Zuerst wurde die Situation im Zentrum geklärt, dann wurde der gegnerische Königsflügel gekostet bis die Bauern festgelegt waren und schlussendlich am Damenflügel ein Bauer gewonnen. Mit jeweils 3 Schwerfiguren und ohne offene Linie war aber jeder gewinnversuch übertrieben riskant. Remis war folgerichtig. Ein schönes Ergebnis gegen einen starken Gegner.


Rolf hat seinen Anzugsvorteil zu einer Zentrumsöffnung mit Damentausch und Verhinderung der gegnerischen Rochade genutzt. Man kennt das: der König geht hinter seinen c6-Bauern und steht erstaunlich gut. In der Folge entwickelte der Gegner Figurenspiel und gewann Bauer um Bauer. Gegen den wirklich starken Schachfreund Wilfried Sirringhaus kann das passieren!


Andreas lakonische Reaktion war: „Dann müssen wir beide gewinnen, oder?“
Ich selbst hatte das Vergnügen, mit Erwin Spitzer zum wiederholten Male mit schwarz zu spielen. Bisher hatten wir immer eine französische Variante, bei der ich für ein starkes mobiles Bauernzentrum eine Qualität abgehe und die Königsstellung ruinieren lasse. Die Variante gefällt mir und meine Ergebnisse sind auch gut. Leider hatte ich, ohne den Gegner zu kennen, bereits entschieden den sizilianischen Najdorf zu versuchen. Ich kenne die Eröffnung nicht wirklich, ist aber auf jeden Fall spannend! Darauf kam es mir an. Erwin spielte wie immer aggressiv, was aber auch Konterchancen bietet. Diese habe ich genutzt, um eine völlig unbalancierte Steuerung zu erzielen. Ich habe dadurch einen gewissen Vorteil erzielt, wollte aber immer mehr, was zu viel Zeit erfordert hat. Recht früh musste ich allein von meinem 30 Sekunden Bonus pro Zug leben. In dieser Situation hat Erwin meine Stellung mit einem Figurenopfer zerrissen und wollte mit seinen Schwerfiguren meinem König an den Kragen. Und das kann er gut! Ich habe ziemlich rumgezappelt, bis ich eine solide Position gefunden hatte. Da man so aber nicht gewinnen kann, und ich musste ja, hatte ich mich zu einem Rückopfer entschieden. Dann ging es auch recht schnell bis ich Erwin mattsetzen konnte.
1,5 zu 1,5!


Andreas an Brett 2 eine für ihn typische Stellung. Mir wird immer schnell schwindelig, wenn ich hinsehe: eine offene Stellung mit lauter taktischen Fallen für beide Seiten. Ich hatte die Einschätzung, dass es um Andreas‘ f-Bauern ging, den sein Gegner nie geschlagen hat, ohne, dass ich beurteilen könnte, warum. Da PSV nur ein Remis zu Mannschaftssieg brauchte, wollte Josef Brüggenann das mit ständigen Angriffen auf die Dame erzwingen. Als er dazu schlussendlich seinen Turm von der Grundlinie abzog, kam Andreas mit einer taktisch Ressource um die Ecke: mit einem angebotenen Damenopfer, wollte er ein Grundlinienmatt erreichen. Nachdem Josef natürlich ablehnte, führte Andreas seinen f-Bauern bis er sich auf der Grundlinie opferte. Dadurch wurde aber die Koordinaten auf der Grundlinie so gestört, dass er auch mattsetzen konnte!


Ein schöner und keinesfalls selbstverständlicher Mannschaftssieg.